Laufen gelernt! Und Radfahren! Wegen und trotz der
"Anderen"!
von Martina Roters
Haben Sie sich schon mal gefragt, woher wir als Kind den
Ehrgeiz hatten? 
Zum Beispiel, um Laufen zu lernen?
Wir hätten uns ja auch mit Krabbeln begnügen und uns weiter gemütlich herumtragen lassen können!
Warum haben wir das nicht gemacht?
Weil „die Großen“ um uns herum alle gelaufen sind. Krabbeln ist unten.
Wir wollten aber hoch – zu den Großen.Drum haben wir uns erst mal hochgezogen, z. B. am Gitter des
Babybettchens. Und dann begann eine Zeit des immer wieder Umfallens (wohl dem, der beim Rückwärtsfallen ein
gut gepolstertes Windelpaket zum Abbremsen hatte).
Umfallen tut für gewöhnlich weh. Es macht müde und es ist frustrierend.
Doch niemand hat je daran gezweifelt, dass wir laufen lernen würden! Wir also auch nicht.!
Wieso kommt es dann dazu, dass wir bei unseren Erwachsenenzielen plötzlich lauter Bedenkenträger im Umfeld
haben?
Wie kommt es, dass wir uns diese unbeirrbare kindliche Motivation rauben lassen?
Könnte es daran liegen, dass bei uns auch die allerkleinste Kritik wie ein Schlag in den Magen wirkt?
Dabei haben wir als Kinder unser Rad aus dem Dreck aufgehoben, unsere kleinen Fäuste geballt und sind
trotz blutender Knie wieder aufgestiegen, gerade wenn uns andere Kinder für unsere kläglichen Versuche
hänselten! Warum?
Aus Ehr-Geiz. Es ging um unsere Ehre.
Wir hatten unseren Stolz.
Und vor allem hatten wir damals nur einen einzigen Gedanken:
„ Ich werde Fahrrad fahren, wenn nicht jetzt, dann eben nachher, aber bestimmt noch heute nachmittag.“
Und wenn es abends zu dunkel wurde, dann wurde aus heute eben morgen, doch nie haben wir gezweifelt, dass der
Erfolg zum Greifen nahe war. Warum? Weil wir nur noch das im Kopf hatten. Weil wir morgens beim
Aufstehen schon an nichts anderes mehr denken konnten als an Fahrradfahren.
Überlegen wir jetzt mal, was wir im Moment gerade lernen wollen – und was vielleicht noch nicht so gut
klappt. Nennen wir es X. Sind wir denn genauso darauf fixiert wie damals aufs Fahrradfahren?
An was denken wir nach dem Aufwachen? Ist es X?
Vermutlich nicht.
Vermutlich spukt in unserem Erwachsenengehirn noch jede Menge anderes Zeugs herum, das mit X gar nichts zu tun
hat.
Also, versetzen wir uns jetzt alle zurück in unsere Kindheit. X = Fahrradfahren. Wir werden es
können. Gleich heute – oder gleich morgen oder noch diese Woche.
Wenn wir so dranbleiben wie damals.
© Martina Roters ist Direktmarketing-Texterin, Mitglied im profitexter.net(t) Sie ist
Autorin des E-Books "So schaffst du alles - Weiterbildung neben Job und Familie" und betreibt die
gleichnamige Webseite. Besuchen Sie www.soschaffstdualles.de, um Tipps und Ratschläge zu
bekommen, wie man sich die zahlreichen Stolpersteine auf dem Weg
zum eigenen Weiterbildungsziel aus dem Weg räumt und gleichzeitig
sein Familienglück bewahrt. Über Twitter gibt sie Lern- und Motivationstipps.
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